Mit blütenreichen Pfl anzungen in
Gärten, Dörfern und Städten können
wir den Bienen den notwendigen
Lebensraum schaff en.
Klaus Körber, LWG Veitshöchheim
Was Kann JedeR FüR bienen
und inseKten tun?
Klaus Körber (Dipl. Ing. Agr. Univ. Fachrichtung
Gartenbau) ist seit 1989 mit den
Schwerpunkten Obstbau und Baumschulen an
der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und
Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) tätig. Seit
vielen Jahren untersucht er das Thema Bienen
und Bäume und ist im Bereich der Bienen- und
Insektennährgehölze ein engagierter Experte.
die biene und ihr einfl uss auf die natur
werden in Politik und Gesellschaft immer
stärker diskutiert. Warum ist das thema so
wichtig für uns alle?
Klaus Körber: „Alle Lebenswesen, auch wir
Menschen, sind von einem funktionierenden
Ökosystem abhängig. Die Insekten
sind zwar nur kleine Lebewesen, jedoch
am Anfang der Nahrungskette für uns alle
von großer Bedeutung. Das Sterben der
Insekten zeigt, wie auf einem Fieberthermometer,
den Zustand unserer Umwelt an.
Wir sind daher alle gefragt, etwas für den
Erhalt der Insektenvielfalt zu tun.“
Welche auswirkungen hat der Klimawandel
auf die bienen und insekten?
KK: „Durch die Hitzeperioden wird die
Wasserversorgung auch bei uns von Jahr
zur Jahr kritischer. Nicht nur dass
Insekten schlichtweg verdursten, gedeihen
viele Pfl anzen, die Nahrungsgrundlage der
Sechsbeiner, schlechter, da die Tiere nicht
mehr satt werden. Die Hitze verändert die
Pfl anzenwelt und das hat Konsequenzen
für die komplette Tierwelt, uns Menschen
eingeschlossen.“
Was können Gärtner, GaLa-bauer und
Landschaftsarchitekten für eine positive
entwicklung der bienen tun?
KK: „Ganz einfach pfl anzen, pfl anzen, pfl anzen
- vielfältig und abwechslungsreich. Mit
einem durchgängigen Blütenbestand vom
zeitigen Frühling bis zum goldenen Herbst
kann viel geschaff en werden. Einen besonderen
Fokus können Gartengestalter auf
Gehölze legen, die vor der Obstblüte blühen.
Diese Blüten sind für die Ernährung
des Bienennachwuchses lebenswichtig.
Gepfl anzt werden sollten zusätzlich auch
Sommerblüher, die nach der Linde blühen.
Dieses Sommerloch von Juli bis September
mit Blütenpracht zu füllen, bringt auch uns
Menschen viel Freude.“
sie haben in zusammenarbeit mit den
bayerischen baumschulen eine Pfl anzenempfehlungsliste
für bienen und insekten
erarbeitet. Was waren die wichtigsten
erkenntnisse ihrer Forschungsarbeiten?
KK: „Eines der interessantesten Ergebnisse
unserer wissenschaftlichen Arbeit ist, dass
viel mehr Pfl anzenarten befl ogen werden,
als wir anfangs gedacht hatten. Bienen und
Insekten fühlen sich überall wohl, wo sie
Nektar und Pollen fi nden. Mit vielfältigen,
blütenreichen Pfl anzungen können wir
gemeinsam Bienen und Insekten überall
den notwendigen Lebensraum bieten.“
„Klaus Körber bei uns im Interview.
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„Bäume & Sträucher für Bienen &
Insekten“: baumschulen@haage.de
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