8. Schnitt
PFLEGEHINWEISE Der Rosenschnitt ist eines der wichtigsten Themen. Doch auch
hierüber gehen die Meinungen etwas auseinander, da einige
Rosenfreunde auf Geratewohl die Rosen mit „links“ schneiden,
andere die Sache eher pedantisch angehen. Im allgemeinen ist der
Rosenschnitt keine sehr schwierige Sache; jedoch ist hier der
Minuspunkt die Rose: der Schnitt muß vorgenommen werden und
erfordert einen Arbeitseinsatz,
den man angesichts der Schönheit
und Freude, die die Rose bereitet, gerne in Kauf nimmt.
UND Außer dem Pflanzschnitt unterscheidet man noch zwischen 3
PFLANZ-anderen Schnittzeitpunkten.
Frühjahrsschnitt: Dies ist generell der jährliche Rückschnitt. Er
wird je nach Witterung (Kälte) Ende März/Anfang April nach dem
Abhäufeln vorgenommen.
Die Triebe werden bei Beet-, Edel- und Zwergrosen bis auf 3
„Augen“, bzw. Knospen (ca. 20-30 cm) zurückgesetzt. Beim Schneiden
müssen Sie darauf achten, daß die Schnittstelle richtig angesetzt
ist, und zwar 5-10 mm über dem Auge, leicht schräg. Die
Schräge fällt zu der dem Auge gegenüberliegenden Seite leicht ab.
Schneiden Sie zu dicht am Auge oder zu schräg, so trocknet die
Stelle aus und es erfolgt kein Austrieb. Das Schneidewerkzeug, also
die Schere, soll scharf sein, damit die Triebe auch wirklich abgeschnitten
und nicht abgequetscht werden.
Einmalblühende Strauch- und Wildrosen werden so gut wie gar
nicht geschnitten, lediglich abgestorbene Triebe werden entfernt.
Strauch- und Kletterrosen schneidet man i.d.R. ebenfalls nicht. Bei
ihnen werden nach einigen Jahren sehr alte und trocken gewordene
Triebe direkt an der Basis entfernt. Lediglich bei einigen Sorten
der öfterblühenden Strauchrosen kann man einen schärferen Rück-
und Auslichtungsschnitt durchführen.
Sommerschnitt: Nach dem 1. Flor sollen die Rosen zu einem
raschen Durchtrieb und damit zur nächsten Blüte angeregt werden.
Dazu dient der Sommerschnitt. Geschnitten wird unter dem Blütenstand
und unter dem nächsten Blattansatz
eines voll entwickelten
Blattes, da das Auge mit der besten Durchtriebskraft in der
Blattachsel des 2. vollentwickelten Blattes sitzt. Ein voll entwickeltes
Blatt ist fünffach gefiedert.
Herbstschnitt: Diese Bezeichnung ist nicht ganz berechtigt, da
es sich nicht um einen Rückschnitt im eigentlichen Sinn handelt. Es
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werden lediglich die hohen Spitzen entfernt, um die Winterschutzmaßnahmen
Im Frühjahr werden die Pflanzen dann wieder von ihrem Schutz
besser durchführen zu können.
befreit und erfreuen uns dann mit ihrer herrlichen Blütenpracht. 9. Pflanzenschutz
Am ehesten leiden Rosen unter tierischen Schädlingen wie Blattläusen,
Spinnmilben und Zikaden.
Bei den tierischen Schädlingen werden saugende und beißende
Schädlinge unterschieden. Die saugenden Schädlinge stechen
Blätter und Knospen an und saugen dann den Pflanzensaft, während
beißende Schädlinge sich Teile der Blätter einverleiben. Bei
den tierischen Schädlingen braucht man erst bei auftretendem
Befall an Gegenmaßnahmen denken, wobei sich am besten Spritzmittel
(ungefährlich für Menschen und Bienen) eignen. Um pilzlichen
Befall, z. B. Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau, zu vermeiden,
ist eine vorbeugende Behandlung angebracht, besonders
gegen Sternrußtau, da er sich, ist er erst einmal aufgetreten,
schlecht bekämpfen läßt. Seit einiger Zeit verfügen wir auch über
sehr viele Pflanzenschutzmittel aus dem biologisch-organischen
Bereich. Die Zusammensetzung dieser Mittel besteht aus Naturprodukten,
die zusätzlich auch die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen
erhöhen soll. Dadurch kann in vielen Fällen auf den Einsatz von
chemischen Mitteln verzichtet werden.
Zum Zweiten wird durch geeignete Sorten- und Standortwahl dem
Auftreten von Pflanzenkrankheiten wesentlich vorgebeugt. Lassen
Sie sich bitte im Bedarfsfall von unserem Fachpersonal individuell
beraten.
10. Winterschutz
Im allgemeinen sind die Rosen sehr winterhart, in manchen Fällen
empfiehlt es sich, daß Sie Ihre Rosen mit einem schützenden „Wintermantel“
versehen, z. B. in freien oder sehr rauhen Lagen. Kälte
an sich ist nicht das Problem, sondern eher austrocknende Winde
und Sonnenstrahlen nach einer kalten Winternacht.
Mit den Edel- und Beetrosen verfahren wir wie beim Anhäufeln
nach der Pflanzung. Sie werden auch etwas zurückgeschnitten,
siehe Herbstschnitt.
Strauch- und Kletterrosen sind dankbar für
eine Packung aus Fichten- oder Tannenreisig, Stroh- und Schilfmatten
oder auch alten Gardinen. Geschnitten werden die Pflanzen
nicht, lediglich die alten welken Blüten werden entfernt. Abgedeckt
werden die Pflanzen erst, wenn alle Blätter abgefallen sind und die
Triebe genügend ausgereift sind. Den größten Aufwand verlangen
die Hochstammrosen. Sie werden so umgebogen, daß die Kronen
mit Erde bedeckt werden. Ältere Stämme, die nicht mehr umgebogen
werden können, bedecken Sie ganz mit Stroh oder Reisig und
ziehen eine alte Sackleinwand oder Gardine darüber. Bitte keine
Kunststofftüte, wegen der Fäulnisgefahr.