Sollten Sie den Pflanzschnitt selbst vornehmen, so werden die
Triebe bei Herbstpflanzung nur leicht
eingekürzt. Im Frühjahr wird auf 15
bis 20 cm Höhe über Veredlungsstelle
geschnitten.
Die Wurzeln werden ebenfalls eingekürzt,
wobei gespaltene und
gequetschte Wurzelpartien abgeschnitten
werden.
4. Pflanzung
Das Pflanzloch wird so tief ausgehoben,
daß die Pflanze mit der Veredlungsstelle
5 cm unter der Erdoberfläche hineinpaßt. Als Breite des
Loches reicht in der Regel ein Spatenstich im Quadrat. Beim Pflanzen
werden die Rosen von einer Hand in die
kleine Grube gehalten, die andere Hand
füllt die lockere Erde ein. Die Erde darf mit
etwas Torf gemischt sein.
Das ganze Pflanzloch wird mit Erde gefüllt
und diese dann mit der Hand festgedrückt
oder auch festgetreten. Dabei entsteht eine
kleine Mulde, die man mit Wasser füllen
kann, damit die Wurzeln eingeschlämmt werden. Bei genügend
lockerem Boden kann die Pflanze auch leicht gerüttelt werden,
damit die Wurzeln gut mit der Erde in Kontakt kommen und keine
Hohlräume entstehen.
5. Anhäufeln
Zu guter Letzt wird die Erde so um die Pflanze herum angehäufelt,
daß nur noch die Triebe herausschauen.
Bei Herbstpflanzung wird als Winterschutz in jedem Fall angehäufelt,
im Frühjahr empfiehlt sich das Anhäufeln als Schutz der Triebe
vor Austrocknung. Im allgemeinen sollte das Anhäufeln jährlich im
Herbst wieder erfolgen. Dazu nimmt man am besten die vorhandene
Gartenerde, die notfalls mit etwas Torf vermischt sein darf. Es
empfiehlt sich nicht, reinen Torf zu verwenden, da dieser einerseits
austrocknet und dem Pflanzengewebe Feuchtigkeit entzieht,
andererseits sich so voll Wasser saugt, so daß im ungünstigsten Fall
ein regelrechter Frostklumpen um die Pflanze entsteht. Die Rosen
können aber auch mit Fichtenzweigen abgedeckt werden, soweit
vorhanden.
Im Frühjahr, Ende März/Anfang April, wird wieder abgehäufelt. Bei
Frühjahrspflanzung entsprechend später, wenn die ersten frischen
Triebe zu sehen sind.
6. Wässern
Die Rosen haben tiefgehende Wurzeln und können sich so im allgemeinen
recht gut mit Wasser versorgen. Lediglich im Sommer nach
der Pflanzung und sonst nur bei Trockenperioden wird gewässert.
Dabei sollte eher seltener und dafür durchdringend als öfter und
kurz gewässert werden. Das Wasser bringt man am besten so zwischen
den Pflanzen aus, daß der Wasserstrahl aus der Kanne oder
dem Schlauch niedrig über der Erdoberfläche austritt. Nasses Laub
in den Abendstunden bietet ideale Grundlage für Pilzbefall.
7. Düngung
Rosen haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Nährstoffe. In
hohem Maße werden Stickstoff, Phosphorsäure und Kalium
gebraucht. Bei Kalzium und Magnesium sowie den meisten Spurenelementen
ist der Bedarf nicht so hoch. Daher empfehlen sich
spezielle Rosendünger, die in ihrer Nährstoffzusammensetzung
dem Bedarf der Rosen entsprechen.
Die Frühjahrsdüngung wird vorgenommen, sobald die ersten
Blattknospen aufbrechen. Ausgebracht wird ein mineralischer
Volldünger, der aber chloridarm
sein sollte. Der Dünger wird leicht
eingearbeitet. Werden organisch-mineralische Dünger verwendet,
so empfiehlt sich eine zeitige Ausbringung, da diese Dünger erst im
Boden umgesetzt werden müssen, bevor sie pflanzenverfügbar
werden. Sie dürfen auch nicht zu spät gegeben werden, damit die
Düngewirkung im Herbst nachläßt.
Eine Nachdüngung wird nach dem ersten Blütenflor im Juli vorgenommen.
Diese Düngegabe soll dem 2. Flor zugute kommen, daher
ist die Verwendung schnell wirkender Dünger angebracht.
Bei der 2. Nachdüngung ist zu beachten, daß der Dünger keinen
Stickstoff mehr enthält. Dieser Düngetermin soll bewirken, daß die
Pflanzen im Herbst „ausreifen“, also verholzen und damit frosthärter
werden. Stickstoff würde die Pflanze nur zu sehr zum Wachsen
anregen. Deshalb empfehlen wir z. B. die Verwendung von Patentkali
(Kalimagnesia) oder Thomaskali.
Bei den Düngemitteln wird zwischen verschiedenen Darreichungsformen
und Zusammensetzungen unterschieden. Die Düngemittel
können ein, zwei oder auch mehrere Nährstoffe enthalten, die sog.
Volldünger. Sie gliedern sich in organische und anorganische (=
mineralische) Dünger.
Pflanzen nehmen die Nährstoffe in mineralisierter Form auf, so daß
anorganische Dünger schneller wirken. Organische Dünger müssen
von den Bodenlebewesen erst umgesetzt, d. h. mineralisiert werden,
damit sie pflanzenverfügbar sind. Überwiegend wird der
Dünger als Feststoffdünger in Form von Pulver, Granulat o. ä.
gegeben.
Die Flüssigdüngung bietet sich an, wenn Sie eine Düngung mit
kurzfristigem Wirkzeitraum vornehmen wollen. Als dritte Möglichkeit
ist die Blattdüngung zu nennen. Sie wird angewendet z. B. bei
Eisenmangelerscheinungen
der Blätter, um ebenfalls eine rasche
Wirkung zu erzielen. Im allgemeinen sind diese Düngearten nicht
nötig; denn gut terminierte Düngung deckt alle Nährstoffbedürfnisse
ab.
507 PFLANZ- UND PFLEGEHINWEISE